WirtschaRoland Koch im FAZ-Interview Herr Koch, Sie wirken entspannter als früher. Ist eine Last von Ihnen abgefallen, seit Sie nicht mehr Ministerpräsident sind? Nein, mir hat das Tragen dieser Verantwortung ja wirklich Spaß gemacht – insofern musste keine Last von mir abfallen. Dennoch hat sich aber eines sehr geändert; ich arbeite noch immer sehr viel, aber das Wochenende bietet mit jetzt doch eine ganz andere Chance auf Entspannung, als das in der Politik der Fall war. Auch der Umstand, dass in der Politik häufig ein Anruf – und potentiell eigentlich in jeder Sekunde des Tages – eine oft weitreichende, schnelle Entscheidung nötig macht, kommt im unternehmerischen Leben viel seltener vor. Die ständige und unmittelbare Verfügbarkeit von führenden Politikern zählt zu den in der Öffentlichkeit sehr unterschätzten Lasten der Politik. Gibt es eigentlich viele Menschen, die Ihnen zum Ablegen solcher Lasten, zum Ausstieg aus der Politik gratulieren? Leider treffe ich relativ viele Menschen, die sagen: „Da haben Sie aber recht, dass Sie jetzt endlich mal etwas anderes machen.“ Und dies mit einem Unterton sagen, der andeutet: Wie kann man so etwas eigentlich so lange machen, wie kann man sich das antun, diese Prostitution gegenüber den Journalisten, diesen Arbeitsdruck? Diesen Menschen möchte […]
WeiterlesenRoland Koch in der Frankfurter Allgemeine Zeitung über die Bedeutung des Flughafens für die Zukunft der Region und die Lasten des Fortschritts. Frankfurter Allgemeine Zeitung: In einer Woche geht die neue Landebahn am Frankfurter Flughafen in Betrieb. Wie hoch ist Ihr Anteil daran? Roland Koch: Der über ein Jahrzehnt gehende gesellschaftliche und politische Prozess, der dazu geführt hat, dass ein solch großes Projekt mit breiter öffentlicher Beteiligung, aber ohne Eskalation in der Region vollendet wurde, ist durchaus auch von mir wesentlich mitgestaltet worden. FAZ: Wobei den Beschluss, zunächst über eine Mediation sich der lange tabuisierten Frage eines weiteren Ausbaus zu stellen, noch die rot-grüne Landesregierung unter Hans Eichel gefasst hat. Koch: Dass die Initiative zur Diskussion über eine Flughafenerweiterung nach dem Vorstoß von Lufthansa-Chef Weber seinerzeit noch von meinem Amtsvorgänger gestartet worden ist, soll überhaupt nicht vergessen werden. Allerdings lassen mich die Geschehnisse, die gerade in diesen Tagen sowohl beim gescheiterten Versuch einer rot-grünen Regierungsbildung in Berlin, aber auch bei Grün-Rot in Baden-Württemberg mit Blick auf wichtige Infrastrukturprojekte geboten werden, nach wie vor glauben, dass Hans Eichel bei allem guten Willen nicht die Möglichkeit gehabt hätte, nach einer gewonnenen Landtagswahl 1999 tatsächlich den Prozess der Flughafenerweiterung in einer rot-grünen Regierungskonstellation […]
WeiterlesenFünf Tage ist er noch Regierungschef. Im Abschiedsinterview mit der FAZ Rhein-Main-Zeitung äußert sich Koch zu den Gründen für seinen Ausstieg aus der Politik, zu Erfolgen und Misserfolgen und zu seiner Zukunft. Für die Wahl seines designierten Nachfolgers Volker Bouffier ist Koch optimistisch: Die CDU/FDP-Koalition werde ihre Handlungsfähigkeit beweisen. FAZ Rhein-Main-Zeitung: Von München bis Berlin erschallt derzeit der Ruf: Die Union braucht Roland Koch. Selbst Ihre Kritiker äußern Bedauern über Ihren bevorstehenden Abgang von der politischen Bühne. Eigentlich müssten Sie doch ein schlechtes Gewissen haben. Roland Koch: Schlimmer wäre es, wenn sich alle erleichtert über meinen Entschluss äußern würden. Vielleicht ist es ja auch ein Stück Kultur in der Politik. Dass man, solange man im Wettbewerb steht, das Trennende oder die Kritik in den Vordergrund rückt, aber, wenn jemand aus dem Wettbewerb ausscheidet, wechselseitig die Souveränität entwickelt, sich etwas abstrakter mit dem Leistungsprofil eines Konkurrenten oder eines Objekts der Berichterstattung und den persönlichen Erfahrungen zu beschäftigen, die man mit ihm gemacht hat. Ich glaube, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und vielleicht auch einigen anderen ein Beispiel geben kann: Es ist auch eine Möglichkeit, aus freien Stücken aus der Politik auszuscheiden. Man muss nicht unbedingt so lange warten, bis […]
WeiterlesenWenige Tage vor seinem Abschied aus dem Amt des hessischen Ministerpräsidenten spricht Roland Koch im Interview mit der F.A.Z. über persönliche und politische Krisen, schwierige Entscheidungen für die CDU und sein Vermächtnis als Politiker. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Herr Ministerpräsident, es sind noch sechs Tage bis zu Ihrem Abschied aus dem Amt. Haben Sie Ihren Rücktrittsbeschluss schon bereut? Roland Koch: Nein. Ich habe ihn mir sehr gut überlegt und hatte auch Zeit, innerlich damit fertig zu werden. Ich empfinde die Tage, die ich jetzt erlebe, emotional als sehr schön, sie berühren mich sehr. Zu sehen, dass ein solcher Abschied aus dem Amt möglich ist, während Abschiede in der Politik häufig einem Rauswurf gleichkommen. Das nicht erleben zu müssen, sondern sich von vielen Menschen, Gruppen und Institutionen in sehr schöner Atmosphäre verabschieden zu können, freut mich sehr. FAZ: Jetzt können Sie es ja sagen. Gab es Zeiten, in denen Sie Bundeskanzler werden wollten? Es hieß ja schon zu JU-Zeiten: „Koch studiert auf Kanzler.“ Koch: Vielleicht habe ich ja den Vorteil, dass die Tatsache, dass so oft darüber geschrieben worden ist, bei mir eine andere Form der Auseinandersetzung damit nötig machte. Wer sich in der Politik engagiert, muss nach Einfluss streben. Wer sich […]
WeiterlesenBetriebswirtschaftliche Regeln für effizientes staatliches Handeln ein Beitrag von Roland Koch in der Frankfurter Allgemeine Zeitung 1) Die öffentliche Verwaltung erbringt in unserem Staatswesen respektable Leistungen. Es gibt keinen Grund, sie in ein schlechtes Licht zu rücken. Dennoch steht sie vor großen Reformherausforderungen. Moderne Managementmethoden haben privaten Unternehmen in den letzten Jahrzehnten beachtliche Erfolge im Bereich der Effizienzsteigerung, der Erhöhung der Leistungsgeschwindigkeit und auch der Reduktion der spezifischen Kosten erbracht. Viele dieser Aufgaben liegen in der öffentlichen Verwaltung noch vor uns. Hessen sieht sich hierbei in einer Vorreiterrolle, denn seit mehr als einem Jahrzehnt werden jedes Jahr beachtliche Meilensteine hin zu einer modernen kosteneffizienten Leistungsverwaltung durchlaufen. Man sollte sich vergegenwärtigen, dass immer dann die Effizienz eines Unternehmens auf dem Prüfstand steht, wenn es in eine wirtschaftliche Schieflage gerät. Für diesen Fall gibt es 3 sehr allgemeine Managementregeln, die die Voraussetzung jeder Gesundung sind: – Es muss die traditionelle Komplexität verringert und einfachere Strukturen geschaffen werden – Es müssen die Schwachstellen beseitigt oder aus der Struktur des Unternehmens ausgegliedert werden – Die vorhandenen Stärken müssen gefestigt und ausgebaut werden. 2) Auf die öffentliche Verwaltung umgesetzt entstehen daraus eine Reihe von Organisationsprinzipien, die nicht nur in ihrem Inhalt, sondern auch in ihrer […]
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