Ein Beitrag von Ministerpräsident Roland Koch in der Augsburger Allgemeine zum 75. Geburtstag des Dalai Lama Jeder Teilnehmer eines öffentlichen Auftritts des Dalai Lama ist nach seinen Reden tief beeindruckt von seiner Persönlichkeit, vor allem von seiner Offenheit und gelebten Bescheidenheit. Gerne denke ich an den mit 20 000 Menschen überfüllten Kurpark in Wiesbaden zurück – das war vor fünf Jahren. „Freunde für einen Freund“ – unter diesem Motto hatten wir damals seinen 70. Geburtstag in Hessen gefeiert. „Ruhe in dir selbst und Mitmenschlichkeit in Frieden“ – diese Botschaft kam bei den Menschen an. Heute vollendet Seine Heiligkeit sein 75. Lebensjahr. Man gewinnt bei seinen Ansprachen einen fesselnden Eindruck von einem außergewöhnlichen Menschen und einem außergewöhnlichen Volk mit seiner besonderen Geschichte und Kultur. Dabei geht es um das, was der Dalai Lama als religiöses Oberhaupt einer wesentlichen Strömung des Buddhismus repräsentiert. Es geht auch für viele, die sich mit dem tibetischen Volk befassen, um die Besonderheiten des Entwickelns einer Gesellschaft in Abgeschlossenheit. Die Tibeter haben sehr lange sehr allein gelebt. Und sie haben dabei besondere Strukturen gefunden. Manche Strukturen, die wir als Europäer für uns sicherlich nicht akzeptieren würden, weil sie mit ihrer Ausprägung eines Gottesstaates mit unserem heutigen Verständnis […]
WeiterlesenPersönliche und politische Gespräche Mit einem Gespräch bei Ministerpräsident Roland Koch hat der Dalai Lama am Mittwoch seinen mehrtägigen Besuch in Hessen begonnen. Direkt nach der Ankunft traf das geistliche Oberhaupt der Tibeter seinen persönlichen und politischen Freund in Neu-Isenburg. Der Ministerpräsident setzte sich erneut für die Rechte des tibetischen Volkes ein. Der Dalai Lama genieße für seinen friedlichen Kampf um Freiheit und Identität des tibetischen Volkes die große Sympathie der Hessen. Er lobte das beharrliche Bemühen des Dalai Lamas um Kultur, Sprache und Religion seines Volkes. Unruhen wie die der Uiguren zeigten, dass ein Volk mit eigener Identität andere Lebensumstände auf Dauer nicht hinnehmen könne. Dies sei kein Separatismus, betonte Koch. Der Dalai Lama ist nach Angaben der Buddhistischen Union zum 35. Mal in Hessen. Er bleibt bis zum kommenden Montag. Vor seinem Hotel war er von mehr als 100 Anhängern begrüßt worden. Zum spirituellen Programm erwarten die Veranstalter rund 30 000 Besucher. In der Frankfurter Commerzbank Arena wird der Friedensnobelpreisträger bis zum Sonntag religiöse Unterweisungen erteilen und diskutieren. Er freue sich, die Lehre des Buddhismus und menschliche Werte vermitteln zu können, sagte er. Für diesen Donnerstag sind Treffen mit Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth geplant. Am Montag erhält das […]
WeiterlesenRede des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch anlässlich der Verleihung des Deutschen Medienpreises an den Dalai Lama Baden-Baden, 10. Februar 2009 Sehr geehrter Herr Kögel, Eure Heiligkeit, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich freue mich sehr, dass ich diese Worte unter der Überschrift einer Laudatio hier an Sie richten darf. Obwohl eine Person der Weltgeschichte und der Zeitgeschichte wie der Dalai Lama ja eigentlich kaum noch einer Beschreibung bedarf, freue ich mich, diese Laudatio gerade hier beim Deutschen Medienpreis halten zu können. Denn wir sollten uns bewusst sein: Es gibt zwei existentielle Voraussetzungen dafür, dass die Idee vom Erhalt der tibetischen Kultur in diesem Jahrhundert überhaupt noch eine Chance hat – die eine ist die besondere Persönlichkeit des Dalai Lama und die andere ist die Macht der Medien. Alle weiteren Elemente, die dazu passen, sind sehr beweglich, sind vielen unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt. Aber wenn die Medien einmal entscheiden werden, dass sie das Thema des tibetischen Volkes und seines Schicksals nicht mehr interessant finden, werden die Menschen auf diesem Planeten gar nicht mehr wissen, was das Schicksal des tibetischen Volkes ist. Das klingt theoretisch. Aber versuchen Sie sich einmal zu erinnern, ob Sie in den letzten acht, neun Monaten Bilder von […]
WeiterlesenHessens Ministerpräsident im Gespräch mit der Berliner Zeitung B.Z.: Was fasziniert Sie an Tibet? Koch: Die Tibeter sind das einzige Volk, das den Kampf um seine religiöse und kulturelle Identität ohne Waffen führt. Palästinenser, Basken, Kurden und andere haben Sprengstoff zum Arsenal ihrer politischen Mittel gezählt, und sie haben damit viel erreicht. Ich möchte aber nicht, dass wir unseren Kindern eine Welt übergeben, in der ausgerechnet diejenigen, die auf Gewalt verzichtet haben, die Verlierer sind. B.Z.: 2007 reisten Sie auf Einladung Chinas nach Tibet. Wie haben Sie die Region erlebt? Koch: Die Menschen dort sind von einer für uns kaum vorstellbaren Religiosität und Demut. Sie leben in einer ganz anderen Kategorie, die wir gar nicht mehr kennen. Jetzt werden wir Zeugen, wie dieses Potenzial zerstört wird. Das wäre aber ein unwiederbringlicher Verlust. Ich glaube, dass die Menschheit ein Stück anders und besser lebt und dass sie positiv provoziert wird, wenn sie diese Form der Kultur zur Kenntnis nimmt. B.Z.: Was halten Sie von Vizekanzler Steinmeiers Absage, den Dalai Lama zu treffen? Koch: Es offenbart ein großes Unverständnis der Psyche der chinesischen Führung. Einerseits hält diese ängstlich ein Land zusammen. Andererseits sieht sie, dass ihr vollends anerkannter Zugang zur globalisierten Welt […]
WeiterlesenInterview mit dem Deutschlandfunk Roland Koch: Guten Morgen! Sandra Schulz: Herr Koch, was bringt Ihr Treffen den Tibetern? Koch: Die Tatsache, dass der Dalai Lama in Deutschland ist, schafft ihm eine durchaus wichtige Chance, für das Anliegen des tibetischen Volkes zu werben, es zu erklären, aber auch uns die Möglichkeit zu geben, denjenigen, die in China jetzt beginnen, Verhandlungen mit Vertretern des Dalai Lama zu führen, deutlich zu machen, dass es ein sehr, sehr starkes Interesse eines wichtigen Landes auf der Welt, aber ich denke, nicht nur Deutschlands, gibt, dass diese Gespräche Erfolg haben. Dazu gehört auch, dass Menschen wie ich, die Verantwortung für ein Bundesland tragen, ihn herzlich willkommen heißen. Schulz: Deutlich zu machen, sagen Sie, aber welche konkrete Einflussmöglichkeit gibt es? Koch: Das tibetische Volk ist ja in der besonderen Situation, dass es sich mit dem religiösen Führer immer entschlossen hat, eine gewaltlose Auseinandersetzung um seine Identität und seine Religionsfreiheit zu führen. Das bedeutet: Seine Waffe ist die Öffentlichkeit, die Unterstützung von vielen Menschen auf der Welt und das Einschätzen der Gesprächspartner des chinesischen Staates, dass es für das Ansehen der Volksrepublik China in der Welt wichtig ist, diese Meinung nicht völlig zu ignorieren. Und man sieht ja, […]
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