Hessischer Ministerpräsident im Interview mit dem Euro am Sonntag €uro am Sonntag: Viele Banken warnen ihre Kunden vor der Abgeltungssteuer. Große Vermögen werden ins Ausland transferiert. Wird die 25prozentige Besteuerung von Kapitalerträge so nicht zum Eigentor für den Finanzplatz? Roland Koch: Nein. Auf Dauer hat die Abgeltungssteuer – unter Anrechnung der Tatsache, dass Vermögen auch in Zukunft flexibel sein müssen – eine hohe Attraktivität für Anleger. Das wissen auch die Banken. €uro am Sonntag: Viele Anleger scheinen nervös zu sein. Koch: Ich finde es Rattenfängerei, wie Anleger zu ausländischen Fondsprodukten mit Versprechen von Steuerersparnissen gedrängt werden, die ihnen einen großen Teil ihrer Entscheidungsfreiheit nehmen. Einige Institute gehen mit ihren Kunden und deren Vermögen hier nicht verantwortungsvoll um. €uro am Sonntag: Wie sicher kann denn der Finanzmarkt sein, dass sich an den Regeln bis zum 1. Januar 2009 nichts mehr ändern wird? Koch: Politik hat ein Interesse, dass die jetzigen Regelungen verlässlich sind. Aber Teile der Kreditwirtschaft müssen mit provozierenden Versuchen aufhören, Deutschland zu einem Steuerfluchtland zu machen. €uro am Sonntag: Bei der Reform der Erbschaftssteuer beklagt die Wirtschaft, dass nur für kleine, ertragsschwache Unternehmen Steuern sinken werden. Und mahnen die versprochene Entlastung auf ganzer Breite an. Koch: Wir werden am […]