Ministerpräsident Roland Koch im Interview mit der „Rheinischen Post“ RP: Ist die Richtung der CDU nach dem Dresdner Parteitag jetzt klarer? Koch: Der Parteitag hat sehr deutlich gemacht, dass die CDU einen Kurs in der Mitte halten will. Die Partei sieht keinen Anlass, den Weg der Reformen, den sie auch in Leipzig begonnen hat, zu verändern. Und sie ist dennoch offen, auf die neuen Herausforderungen etwa durch den internationalen Wettbewerb einzugehen. Die Zeiten sind nicht geeignet für Richtungsstreite mitten in einer schwierigen Aufgabe in der großen Koalition. RP: War der ausgetragene Richtungsstreit am Ende nützlich oder eher schädlich? Koch: Parteien profitieren am Schluss immer ganz gut davon, wenn sie auch wieder ihre Diskussionsgrenzen ausgetestet haben. Trotzdem müssen wir damit vorsichtig umgehen, denn unsere Anhänger erwarten alles von uns, nur keinen Streit. Parteitage sind dann auch ein Ort der Klärung. Ich denke, dass sich Angela Merkel mit ihrem Kurs hier sehr gestützt sehen kann. Parteien müssen nicht in allen Fragen einer Meinung sein, aber wir müssen am Ende eines Klärungsprozesses gemeinsam das vertreten, was wir geklärt haben. RP: Wird die CDU jetzt den Rüttgers-Antrag offensiv gegenüber dem Koalitionspartner SPD vertreten? Koch: Natürlich werden wir das mit dem Koalitionspartner besprechen. Das […]