Der hessische Ministerpräsident Roland Koch im Interview mit der Süddeutschen Zeitung über seine Leidensfähigkeit und seine Fehler, seinen Rücktritt und seine Zukunft Süddeutschen Zeitung: Herr Ministerpräsident, Ihr Kollege Ole von Beust hat gesagt, er fühle sich nach relativ langer Zeit in der Politik „durchgenudelt“. Geht es Ihnen auch so? Roland Koch: Ich weiß nicht, ob dieser norddeutsche Ausdruck für meine Gefühlslage die richtige Beschreibung ist. Ich habe auch in meinen letzten Amtstagen noch großen Spaß an der Politik. Ich glaube eher, dass man in unserer modernen Mediengesellschaft bestimmte Dinge nur eine bestimmte Zeit tun kann. Dann beginnen sie, sich abzunutzen oder in Rituale zu verfallen. Es lässt sich zum Beispiel kaum eine inhaltliche Debatte mehr führen, ohne dass sie personalisiert wird. Wenn ich Wolfgang Schäuble und Angela Merkel öffentlich unterstütze bei der Griechenland-Hilfe, bleibt in der einen oder anderen Zeitung nur übrig: Der will wahrscheinlich Schäuble ablösen. Das hat mich sehr gestört. SZ: Das tut uns leid. Liegt das im Geist der Zeit, oder hat das mit Ihrer Person zu tun? Koch: Mit beidem. Auch damit, dass viele Journalisten es nicht akzeptieren wollen, dass man eine Tätigkeit als Ministerpräsident interessanter empfinden kann als die Mitgliedschaft im Bundeskabinett mit der Beschränkung […]
WeiterlesenMinisterpräsident Roland Koch im Interview mit der BUNTE Kaum einem anderen Politiker wurde so oft unterstellt, er sei verliebt in die Macht. Und keiner musste öfter bestreiten, dass er Kanzler werden wolle, als Roland Koch, 52. Umso überraschter waren viele, als der CDU-Vize seinen Rücktritt von allen Ämtern ankündigte: „Politik ist ein Teil meines Lebens, aber nicht mein Leben“, tat der Hessen-Premier im Mai kund. Ende August ist nun Schluss mit Politik. Roland Koch empfing BUNTE zum Abschieds-Interview in der Staatskanzlei in Wiesbaden. BUNTE: Herr Ministerpräsident, Sie haben BUNTE einmal gesagt: „Wer Politik richtig inhaliert hat, den lässt sie nicht mehr los. Die geht abends mit einem ins Bett und man steht morgens mit ihr auf. Politik ist wie eine Droge.“ Wie wollen Sie den Entzug schaffen? Roland Koch: Ich weiß, es ist eine Herausforderung. Aber gerade wenn man jung anfängt in der Politik, kommt ein Zeitpunkt, an dem das unvermeidlich ist. Es wird eine Umstellung, aber ich bin optimistisch, dass ich das schaffe. BUNTE: Gehen Sie immer noch, wie Sie sagten, mit wackeligen Beinen? Koch: Daran hat sich nichts geändert. Im Moment ist eine Phase des Abschieds, in der mir viele Menschen begegnen, die mich auch emotional begeistert, gefesselt, […]
WeiterlesenMinisterpräsident Roland Koch im FNP-Interview Frankfurter Neue Presse: Was sind Ihre Vorstellungen, wie Ihr Leben nach dem 31. August dieses Jahres, des letzten Arbeitstages als hessischer Ministerpräsident, aussehen wird? Koch: Das kann ich für die erste Zeit ziemlich präzise beschreiben. Ich werde zunächst einmal wirklich Abstand nehmen von Terminen. Damit einher geht die Möglichkeit, verreisen zu können und sich daran zu gewöhnen, diesen fast minütlichen Entscheidungsdruck, den dieses ungewöhnliche und sehr schöne Amt mit sich bringt, wieder auf ein Normalmaß zu reduzieren. Und ich will diese Zeit gleichzeitig dazu nutzen, mir die Berufstätigkeit auszusuchen, der ich dann ab dem kommenden Jahr nachgehen werde. Wie diese genau aussehen wird, weiß ich aber noch nicht. Da bin ich selber gespannt. FNP: Haben Sie keine Angst vor möglicher Langeweile? Koch: Überhaupt nicht. FNP: Ihr politisches Leben war ja auch eher vom Gegenteil geprägt. Was ist Ihnen vor allem in der Zeit Ihrer Ministerpräsidententätigkeit besonders gelungen. Auf was sind Sie vielleicht sogar stolz? Koch: Ich bin dankbar und sicher auch ein Stück stolz, dass meine politischen Freunde und ich es bei allen Schwierigkeiten geschafft haben, Mehrheiten zu gewinnen und Mehrheiten zu erhalten. Das waren – einschließlich des noch bevorstehenden Rests der Legislaturperiode – eineinhalb […]
WeiterlesenMinisterpräsident Roland Koch im HNA-Interview HNA: Herr Koch, haben Sie für Nordhessen alles erreicht, was Sie sich vorgenommen haben? Roland Koch: An manchen Stellen habe ich sogar schneller und mehr erreicht als ich erhofft hatte. Nordhessen war bis 1989 schwer benachteiligt, das war auch 1999 bei meinem Amtsantritt noch sichtbar. Inzwischen zeigen die Statistiken, dass sich viel geändert hat. Das ist wichtig, denn erst dann ändert sich auch das Lebensgefühl der Menschen. Wir wissen ja, dass die Nordhessen da besonders kritisch sind. Inzwischen sind Nord- und Südhessen auf Augenhöhe. Wenn auch nicht alles Landespolitik ist, bin ich doch sicher, dass wir dafür die richtigen Rahmenbedingungen gesorgt haben. Das freut mich schon sehr und es wird eine unumkehrbare Entwicklung sein, weil Kassel in die Mitte Deutschlands zurückgekehrt ist. Aus der Mitte gehen Unternehmen zuletzt fort. HNA: Kassel wird demnächst nur noch rund sieben Prozent Arbeitslosigkeit haben, aber die könnten stabil bleiben, weil es sich um schwer vermittelbare Arbeitslose handelt. Was kann Politik da noch tun? Koch: Die Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Strukturproblem, das durch den Wegfall der meisten industriellen Arbeitsplätze entstanden ist. Dieses Problem zu beseitigen, braucht es einen langen Atem. Aber Kassel bietet dafür gute Voraussetzungen, es ist im Moment von […]
WeiterlesenMinisterpräsident Roland Koch im Tagesspiegel-Interview Tagesspiegel: Sie haben mit einem Appell an die Unionsfraktion Christian Wulff zum Präsidentenamt verholfen. Mussten Sie die Koalition vor dem Aus retten? Roland Koch: Das ist mir zu dramatisch. Wir haben in der Führung der Union gemeinsam versucht, im dritten Wahlgang eine absolute Mehrheit zu erreichen. Es war für das Selbstbewusstsein der CDU, der CDU/CSU und der Koalition wichtig, dass es auch an diesem schwierigen Tag am Ende diese absolute Mehrheit gab. Tagesspiegel: Viele gehen davon aus, dass der Unmut Merkel galt. Was raten Sie der Kanzlerin? Koch: Da wir die CDU letztlich gemeinsam führen, dürfen Sie davon ausgehen, dass ich ihr Rat gebe. Aber gehen Sie ganz fest davon aus, dass ich das nicht über die Zeitung tue. Tagesspiegel: Einverstanden. Doch was soll die CDU aus dem Beinahe-Debakel lernen? Koch: Ich habe mir in meinem politischen Leben abgewöhnt, nach geheimen Wahlen Motivsuche zu betreiben. Wir alle in der Parteiführung sind uns einig, dass man ein solches Ergebnis ernst nehmen muss. Wahlleute machen es sich ja nicht leicht, gegen die Solidarität der politischen Freunde abzustimmen. Deshalb ist das Wichtigste für die Zukunft, dass man solche Signale aufnimmt. Tagesspiegel: Das bedeutet konkret was? Koch: Wir müssen […]
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