Ministerpräsident Roland Koch im Interview mit dem „Tagesspiegel“ Tagesspiegel: Früher hat man einen Konservativen daran erkannt, dass er sonntags in die Kirche ging, die Tochter geflochtene Zöpfe und der Sohn kurze Haare hatte und die Frau zu Hause blieb. Woran erkennt man einen Konservativen heute? Koch: Der Konservative liebt feste Bindungen, sowohl zu anderen Menschen als auch zu klaren Werten. Für ihn sind Höflichkeit und Respekt Ausdruck der Würde des Mitmenschen. Er weiß Prinzipien von modischen Tagesentwicklungen zu unterscheiden. Konservativ ist keine Kleidungsform, sondern innerer Maßstab. Tagesspiegel: Sie mogeln sich jetzt ein bisschen rum um das Familienbild. Koch: Der Konservative definiert sich ja nicht nur aus dem Familienbild. Das Familienbild ist aber natürlich einer der zentralen Werte. Deshalb ist und bleibt es die Grundhaltung der Christlich-Demokratischen Union, dass die Familie in ihren klassischen Strukturen die Keimzelle der Gesellschaft ist. Kollektiv. In diesem Sinne ist übrigens der Großteil der Gesellschaft in Deutschland konservativ. Die Familie ist nach wie vor das Wunsch-Leitbild der Menschen. Man kann auch sagen: Das ist nicht der Punkt, an dem sich die Frage von Modernität oder Konservativem in diesen Tagen entscheidet. Auch wenn die politische Debatte manchmal den Eindruck erweckt. Tagesspiegel: Es gibt Konservative, die sehen das […]
WeiterlesenMinisterpräsident Roland Koch im Interview mit dem „Hessen Kurier“ Hessen Kurier: Herr Koch, in Ihrer Neujahrsansprache werben Sie um Mitarbeit der Bürger bei der Gestaltung der Zukunft Hessens – warum? Roland Koch: Die Bürger in unserem Land blicken zunehmend wieder hoffnungsvoll in die Zukunft, Optimismus verdrängt die verständliche Sorge der vergangenen Jahre, beispielsweise um den eigenen Arbeitsplatz oder den Ausbildungsplatz der Kinder. In einer Phase des Aufschwungs sind die Menschen eher bereit, sich mit Ideen und Visionen an der Gestaltung der Zukunft zu beteiligen. Dazu gehört auch die zunehmende Erkenntnis, dass sich in Deutschland noch einiges ändern muss und dass der Staat heute nicht mehr die Leistungen bringen kann wie noch vor 30 Jahren. Hessen Kurier: Das heißt auch mehr Eigenverantwortung? Koch: Wir müssen davon wegkommen, dass die Bürger die Übernahme von Eigenverantwortung automatisch als Zumutung begreifen. Es ist eine normale Reaktion, im ersten Moment mit dem Kopf zu schütteln, wenn man auf lieb gewonnene und für selbstverständlich gehaltene Dinge verzichten muss. Aber was wären die Alternativen? Höhere Verschuldung, weniger Arbeit in Deutschland? Deswegen müssen wir Risiken eingehen, weil nur dann das Ziel, allen mehr Sicherheit und persönliches Wohlergehen zu geben, erreichbar ist. Die Gesellschaft muss begreifen, dass sie nur […]
WeiterlesenRede des Hessischen Ministerpräsidenten zum Landeshaushalt 2006 Roland Koch in seiner Haushaltsrede im Plenum des Hessischen Landtags am 14. Dezember 2005 Herr Landtagspräsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Angesichts der im Hessischen Landtag nicht ganz einfachen Situation – bei einer Fraktion, die die Regierung stellt, und drei Oppositionsfraktionen – habe ich mich gefragt, wann der richtige Zeitpunkt für den Ministerpräsidenten ist, in der Generaldebatte zu antworten. Nach der letzten Debatte, als ich nach allen geantwortet habe, wurde das vielfach kritisiert. Deshalb antworte ich jetzt auf denjenigen, der hier die größte Oppositionsfraktion führt. Einige aus meinen Reihen haben mir gesagt, das geschehe wohl, weil ich Herrn Kollegen Walter einen Gefallen tun wolle. – Herr Kollege, nach Ihrer Rede sage ich: So, wie Frau Ypsilanti geschaut hat, ist mir das jedenfalls nicht gelungen – wenn ich das bei Ihrer Rede hier sehe. Das war auch gar nicht meine Absicht. Aber ich glaube schon, die Auseinandersetzung mit demjenigen, der in der Zeitung sagt, er habe Interesse daran, mein Amt zu übernehmen, lohnt sich. Werter Herr Kollege Walter, wenn Sie der Meinung sind, Sie müssten Ihre beiden letzten Niederlagen bei den Landtagswahlen 1999 und 2003 allein mit dem Verweis auf Berliner Politik rechtfertigen […]
Weiterlesen Bildung
// Energie
// Finanzen
// Flughafen Frankfurt
// GM
// Interview
// Opel
// Schule
// Steuerpolitik
// Wirtschaft