Ministerpräsident Roland Koch im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger Kölner Stadt-Anzeiger: Herr Ministerpräsident, der Dalai Lama kommt nach Deutschland. Was erwarten Sie von der Visite? Roland Koch: Das ist ein lange geplanter Besuch, der jetzt aber nach den bedrückenden Ereignissen der letzten Wochen eine außergewöhnliche Bedeutung bekommt. Diese Zeit ist für die tibetische Bevölkerung in China von historischer Bedeutung. Die erforderlichen Veränderungen können nur erreicht werden, wenn die Solidarität der Weltgemeinschaft so gut wie möglich sichtbar wird. Kölner Stadt-Anzeiger: Sie treffen den Dalai Lama morgen als Erster. Was sagen Sie ihm? Koch: Ich werde ihm sagen, dass er in Deutschland ein hohes Maß an Sympathie genießt. Er wird sicher mit einem gewissen Lächeln darauf hinweisen, dass es Politikern schwerer fällt als anderen, ihre Sympathie unmissverständlich auszudrücken. Kölner Stadt-Anzeiger: Was meinen Sie damit? Koch: Wenn die Bundeskanzlerin wegen einer seit längerem geplanten Auslandsreise keine Zeit und außerdem schon hinreichend deutlich gemacht hat, dass sie bereit ist, diesen großen und friedlichen Religionsführer in unserem Land persönlich willkommen zu heißen, dann wäre es Sache des Vizekanzlers, seinen Terminkalender aufzuräumen. Kölner Stadt-Anzeiger: Warum trifft Frank-Walter Steinmeier den Dalai Lama nicht? Koch: Ich hoffe, er korrigiert diese Entscheidung. Er geht nämlich von der falschen Einschätzung […]
WeiterlesenDalai Lama auf Deutschlandbesuch Zum Auftakt seines Deutschlandbesuches wird das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, am 15. Mai in Frankfurt am Main mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch zusammentreffen. Bei einem gemeinsamen Frühstück möchte sich der Hessische Regierungschef aus erster Hand über die aktuellen Vorgänge in Tibet und die jüngsten Begegnungen zwischen Vertretern der Exil-Tibeter und der chinesischen Staatsführung informieren. Erstmals, seit dem Beginn der Proteste in Tibet und deren Unterdrückung im März, wird der Dalai Lama in Deutschland erwartet. Neben Gesprächen mit Politikern wird er Vorträge halten und in Bochum, Mönchengladbach, Dortmund und Bamberg zu tausenden Anhängern sprechen sowie zum Abschluss seiner fünftägigen Deutschlandreise in Berlin vor dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestags und vor dem Menschenrechtsausschuss sprechen. Roland Koch und der Dalai Lama sind seit über 20 Jahren miteinander bekannt und seit langem befreundet. Bei seinen Gesprächen mit der politischen Führung in Peking hat Koch die Lage in Tibet immer wieder problematisiert und Forderungen nach einer Autonomieregelung für die Tibeter erhoben.
WeiterlesenIm Tibetkonflikt hat sich das IOC gegenüber China bislang naiv und mutlos verhalten. Das muss sich vor den Olympischen Spielen ändern – Ein Betrag von Ministerpräsident Roland Koch in der Wochenzeitung „Die Zeit“ Der olympische Fackellauf unter dem Motto »Reise der Harmonie« ist zu einem weltweiten »Lauf für Menschenrechte« geworden. Die Fackel hat Licht auf viel Schatten geworfen, auf das Schicksal eines Volkes, das sich seit Jahrzehnten in größter existenzieller Not befindet, dessen religiöse und kulturelle Identität seit langer Zeit stark bedroht ist. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass in Deutschland und Europa, in der ganzen Welt über den Zusammenhang der tibetischen Frage mit den Olympischen Spielen, über die Menschenrechtsfragen und die völkerverbindende Funktion des Sports offen diskutiert wird. Es beklemmt allerdings, dass das tibetische Volk erst wenige Monate vor dem Beginn der Spiele im Zusammenhang mit bedrückenden Bildern endlich diese mediale Aufmerksamkeit erhält. Klar ist: Die Unruhen in Tibet ereignen sich nicht, weil bald Olympische Spiele stattfinden, sondern weil wegen der Olympischen Spiele die Unterdrückung der Tibeter durch Peking immer stärker wurde. Und nur den vielfältigen Aktionen vor Olympia ist es zu verdanken, dass die chinesische Führung den Dialog mit den Tibetern wieder aufgenommen hat. Die Lage […]
WeiterlesenMinisterpräsident Roland Koch im Interview mit dem „FOCUS“ Focus: Übt das IOC genügend Druck auf die chinesische Regierung aus, um die Situation in Tibet zu verbessern? Koch: Das IOC hätte alle Möglichkeiten auf die Verbesserung der Menschenrechtslage hinzuwirken und viel zu erreichen. Diese so mächtige Organisation muss sie nur nutzen. Das IOC, aber auch der DOSB haben viel zu lange geschwiegen. Das haben die Chinesen als Freibrief verstanden, jede kritische Äußerung zu unterdrücken. Focus: Wird die Zeit für Tibet knapp? Koch: Bislang haben die Tibeter auf Gewalt fast vollständig verzichtet, während andere Völker Bomben geworfen haben. Der Dalai Lama ist sogar weltweit ein Symbol für Friedfertigkeit. Die einzige Waffe war die Information der internationalen Öffentlichkeit. Die Chinesen zielen mit den Spielen auf einen propagandistischen Erfolg. Das bietet der Staatengemeinschaft die Chance, jetzt etwas für die Tibeter zu erreichen. Focus: Mit dem Mount Everest wird der Fackellauf seinen Höhepunkt erreichen… Koch: … allerdings frage ich mich, warum die TV-Sender sich so danach drängen, den Weg des olympischen Feuers bis zum Mount Everest und nach Lhasa zu verfolgen. Für die Tibeter ist die Inanspruchnahme dieser heiligen Orte für die Politik und das Prestige Pekings eine Provokation. Focus: Wer hat in Peking Interesse […]
WeiterlesenMinisterpräsident Roland Koch im Interview mit der Rheinischen Post RP: Sie sind jetzt 50 und nach der Abstrafung durch den hessischen Wähler nur noch geschäftsführender Ministerpräsident. Warum tun Sie sich das an? Warum verdienen Sie nicht viel Geld in der Wirtschaft? Koch: Im Scherz: Ich könnte ja auch in Jamaika Urlaub machen. Ernsthaft: Ich habe politische Verantwortung übernommen. Da läuft man nicht davon, wenn die politischen Freunde, mit denen ich auch alle Erfolge gemeinsam gefeiert habe, der Meinung sind, dass wir in dieser schwierigen Zeit nicht davon laufen, sondern gemeinsam das tun, was im Interesse des Landes getan werden muss. Ganz abgesehen davon verlangt die hessische Verfassung von einem Ministerpräsidenten, solange im Amt zu bleiben, bis unser Landtag in der Lage ist, eine neue Regierung zu wählen. Ich mache es also wegen der Rechtslage, aus Pflichtgefühl und wegen der Unterstützung meiner Freunde aus Überzeugung. RP: Was machen Sie eigentlich falsch, dass Sie so wenig landesväterliche Beliebtheit genießen? Koch: Es gehört zu meinen Erfahrungen, dass viele, die mich persönlich kennen lernen, dann auf einmal sagen: Der ist ja aus der Nähe betrachtet viel netter als im Fernsehen. Ich gehöre sicherlich zu denen in der Politik, die auch über unangenehme Entscheidungen offen […]
Weiterlesen Bildung
// Energie
// Finanzen
// Flughafen Frankfurt
// GM
// Interview
// Opel
// Schule
// Steuerpolitik
// Wirtschaft
M | D | M | D | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | ||||
4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 |
18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |
25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 |