Roland Koch im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Klemens Kindermann: Herr Koch, Weihnachten naht, die Einkaufstüten der privaten Verbraucher, sie werden noch einmal gut gefüllt sein. Aber aufs Ganze gesehen trübt sich das Bild doch ein. Wirtschaftsforscher warnen: Die Konjunktur in Deutschland, sie wird bald einen Dämpfer erhalten. Wie sieht man das in der Chefetage eines wichtigen deutschen Unternehmens? Steht die deutsche Wirtschaft vor härteren Zeiten? Roland Koch: Zunächst einmal, denke ich, ist für alle, die in Deutschland leben und arbeiten, ja wichtig, festzustellen, dass wir nach der ganz schweren Krise, nach dem Jahr 2008, uns in diesem Land sehr gut erholt haben. Das können viele andere nicht sagen. Dass das raketenmäßig von 2008 bis endlos immer geradeaus weiter nach oben geht, das wäre nun ja auch bestenfalls immer eine Wunschvorstellung gewesen. Das heißt, wir reden jetzt darüber, ob auf vergleichbar hohem Niveau sich Wachstumskurven abflachen. Wir reden nicht darüber, ob wir in Deutschland jetzt in eine tiefe Rezession fallen. Ich persönlich glaube, dass bei allen Prognosen berücksichtigt werden muss, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch den hohen Anteil industrieller Produktion, den wir uns trotz aller Krisen erhalten konnten, sehr gestiegen ist. Was für mein Unternehmen jedenfalls mit seiner häufigen und […]
WeiterlesenDer Bilfinger-Berger-Chef erklärt im Interview mit der WirtschaftsWoche, wie er dem Dienstleistungs- und Baukonzern eine Umbenennung und neue einheitliche Unternehmenskultur verordnet. Kosten: 15 Millionen Euro. WirtschaftsWoche: Herr Koch, wer sitzt in der Kommission, die den Leitantrag für den CDU-Bundesparteitag Ende 2012 formuliert: der Manager oder der Politiker Roland Koch? Koch: Da sitzt der Manager Koch, der aber nicht zu verhehlen beabsichtigt, dass er weiterhin ein Mitglied der CDU ist… …der aber keine Ämter mehr hat… …und keine mehr haben wird. Was bringt der Manager in die Kommission ein? Zum Beispiel eine Änderung des Wertpapierübernahmegesetzes, um Bilfinger vor einer feindlichen Übernahme wie bei Hochtief zu schützen? So sinnvoll das wäre – ich glaube nicht, dass der CDU-Bundesparteitag sich mit diesem Thema befasst. Ihr neuer Großaktionär, der Finanzinvestor Cevian, sucht meist intensiv Einfluss auf die Unternehmen, die er im Fokus hat. Nach allem, was ich bis jetzt erfahren konnte, gibt es keinen Anlass für öffentliche Aufregung. Es gibt mit unseren Kapitalinvestoren – ob sie nun 2, 5 oder 15 Prozent haben – ein Einverständnis über die strategischen Perspektiven des Unternehmens: die Verdoppelung des Ertrages hin zu Margen um die sechs Prozent bei einer 50-prozentigen Steigerung des Umsatzes. Am Markt gilt das als […]
WeiterlesenWirtschaRoland Koch im FAZ-Interview Herr Koch, Sie wirken entspannter als früher. Ist eine Last von Ihnen abgefallen, seit Sie nicht mehr Ministerpräsident sind? Nein, mir hat das Tragen dieser Verantwortung ja wirklich Spaß gemacht – insofern musste keine Last von mir abfallen. Dennoch hat sich aber eines sehr geändert; ich arbeite noch immer sehr viel, aber das Wochenende bietet mit jetzt doch eine ganz andere Chance auf Entspannung, als das in der Politik der Fall war. Auch der Umstand, dass in der Politik häufig ein Anruf – und potentiell eigentlich in jeder Sekunde des Tages – eine oft weitreichende, schnelle Entscheidung nötig macht, kommt im unternehmerischen Leben viel seltener vor. Die ständige und unmittelbare Verfügbarkeit von führenden Politikern zählt zu den in der Öffentlichkeit sehr unterschätzten Lasten der Politik. Gibt es eigentlich viele Menschen, die Ihnen zum Ablegen solcher Lasten, zum Ausstieg aus der Politik gratulieren? Leider treffe ich relativ viele Menschen, die sagen: „Da haben Sie aber recht, dass Sie jetzt endlich mal etwas anderes machen.“ Und dies mit einem Unterton sagen, der andeutet: Wie kann man so etwas eigentlich so lange machen, wie kann man sich das antun, diese Prostitution gegenüber den Journalisten, diesen Arbeitsdruck? Diesen Menschen möchte […]
WeiterlesenRoland Koch in der Frankfurter Allgemeine Zeitung über die Bedeutung des Flughafens für die Zukunft der Region und die Lasten des Fortschritts. Frankfurter Allgemeine Zeitung: In einer Woche geht die neue Landebahn am Frankfurter Flughafen in Betrieb. Wie hoch ist Ihr Anteil daran? Roland Koch: Der über ein Jahrzehnt gehende gesellschaftliche und politische Prozess, der dazu geführt hat, dass ein solch großes Projekt mit breiter öffentlicher Beteiligung, aber ohne Eskalation in der Region vollendet wurde, ist durchaus auch von mir wesentlich mitgestaltet worden. FAZ: Wobei den Beschluss, zunächst über eine Mediation sich der lange tabuisierten Frage eines weiteren Ausbaus zu stellen, noch die rot-grüne Landesregierung unter Hans Eichel gefasst hat. Koch: Dass die Initiative zur Diskussion über eine Flughafenerweiterung nach dem Vorstoß von Lufthansa-Chef Weber seinerzeit noch von meinem Amtsvorgänger gestartet worden ist, soll überhaupt nicht vergessen werden. Allerdings lassen mich die Geschehnisse, die gerade in diesen Tagen sowohl beim gescheiterten Versuch einer rot-grünen Regierungsbildung in Berlin, aber auch bei Grün-Rot in Baden-Württemberg mit Blick auf wichtige Infrastrukturprojekte geboten werden, nach wie vor glauben, dass Hans Eichel bei allem guten Willen nicht die Möglichkeit gehabt hätte, nach einer gewonnenen Landtagswahl 1999 tatsächlich den Prozess der Flughafenerweiterung in einer rot-grünen Regierungskonstellation […]
WeiterlesenHerbert Bodner geht in Ruhestand Roland Koch, 53, übernimmt am 1. Juli 2011 das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Bilfinger Berger SE. Er folgt auf Herbert Bodner, 63, der nach zwölf Jahren an der Spitze des Unternehmens in den Ruhestand tritt. Der auf Wirtschafts- und Arbeitsrecht spezialisierte Jurist Roland Koch war von 1987 bis 2010 Mitglied des hessischen Landtags und von 1999 bis 2010 Ministerpräsident des Landes Hessen. Seit dem 1. März 2011 gehört er dem Vorstand von Bilfinger Berger an. Die ersten Monate im Unternehmen hat Roland Koch genutzt, um sich intensiv in das breite Spektrum des Dienstleistungs- und Baukonzerns im In- und Ausland einzuarbeiten. Herbert Bodner, 63, kam 1991 zu Bilfinger Berger. Seit 1997 war der studierte Bauingenieur Mitglied, seit 1999 Vorsitzender des Vorstands. In dieser Zeit hat Herbert Bodner die Entwicklung des Konzerns entscheidend geprägt. Die Ende der neunziger Jahre eingeleitete strategische Neuausrichtung von Bilfinger Berger vom Baukonzern zur Multi Service Group trägt in weiten Teilen seine Handschrift. Während die langjährige Baurezession in Deutschland für viele Wettbewerber tiefgreifende Folgen hatte, ist es Bilfinger Berger unter Herbert Bodners Führung gelungen, sich von der Abhängigkeit der zyklischen Baunachfrage durch den systematischen Aufbau eines erfolgreichen Dienstleistungsgeschäfts zu lösen. Umfassende Serviceleistungen für […]
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