„Wir laufen unrealistischen Plänen hinterher.“ Hessens Ex-Regierungschef fordert höhere CO2-Preise statt der Verbote des grünen Wirtschaftsministers Habeck und eine Entfesselung des Markts. Roland Koch spricht aus zwei Perspektiven: der des Politikers und der des Wirtschaftsmanagers. Von 1999 bis 2010 war er hessischer Ministerpräsident. Danach leitete er drei Jahre den international agierenden, deutschen Baukonzern Bilfinger. Nun ist er Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung benannt nach dem Kanzler, der die Soziale Marktwirtschaft erfand. Was lässt sich vom Vater des Wirtschaftswunders für Klimaneutralität ohne Wohlstandsverluste lernen? Die Themen reichen vom Bau von Wind- und Solaranlagen über das Verbot von Gasheizungen, das Fliegen mit E-Fuels, Atomkraftkraft und Bratwürste aus Blumenkohl bis zu Schwarz-Grün und die Hessenwahl. Herr Koch, nächste Woche stimmt Berlin in einem Volksentscheid darüber ab, ob die Stadt bis 2030 klimaneutral werden soll. Wie würden Sie votieren? Ich bin skeptisch, wenn Politik daraus die Legitimation ableitet, das ganze Leben auf dieses eine Ziel hin zu organisieren. Es ist richtig, dass wir unsere Lebensweise in Einklang mit der Umwelt bringen müssen.Der Glaube aber, das könne man per Gesetz anordnen und dann wäre es geschafft, wird zu Enttäuschung über die Demokratie führen. Und zum Vorwurf einer Missachtung des Bürgerwillens, wenn das Ziel nicht auf Knopfdruck erreicht […]
WeiterlesenIm Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe bdvblounge.digital referiert Herr Koch zum Thema „Klimakrise und Deglobalisierung als Bewährungsproben für die soziale Marktwirtschaft? – Wie aktuell sind Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft heute?“. Die Klimakrise ist allgegenwärtig und dementsprechend nahezu täglich Thema der medialen Berichterstattung. Deutschland und Europa befinden sich momentan auf dem Weg zu „Net Zero“ und die grüne Transformation der Industrie ist im vollen Gange. Langfristig wird dies uns alle in der ein oder andern Form betreffen. Die Coronapandemie hat die Thematik der Klimakrise nur kurzfristig überlagert. Eine weitere Problematik wurde jedoch durch diese aufgezeigt. Und zwar, dass Lieferketten und Produktion fragiler sind als angenommen und wie abhängig wir von Produktion und Lieferanten im Ausland sind. Roland Koch erörtert in diesem Rahmen, welche Antworten die soziale Marktwirtschaft hierauf hat und wie es angesichts der Stapelkrisen um Ludwig Erhard steht.
WeiterlesenEin Gewirr aus skandalösem Betrug und Regulierungsversagen hat zu den Problemen mit der Dieseltechnologie geführt. Ein Lehrstück darüber, warum eine vermeintlich gut geeignete Regulierung zu einer Einladung zur Manipulation wurde – und was daraus folgt. Ein Namensbeitrag von Roland Koch. Der „Diesel“ hält Deutschland seit drei Jahren in Atem. In diesen Tagen eskaliert aufgrund von Entscheidungen der Verwaltungsgerichte die Debatte abermals und besonders intensiv, denn jetzt geht es final um den Wiederverkaufswert jedes einzelnen Fahrzeuges. Zuvor schon war es ein Millionen-Bußgeld für BMW und wiederum kurz davor traf es den Daimler-Konzern, der auf Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamtes einige 100 000 Fahrzeuge zurückrufen und nachrüsten muss. Seit dem Jahr 2015 wirbelt ein permanentes Gewitter durch Deutschlands Autowelt und die Politik. „Alles kapitalistische Betrüger“, so lautet der wohlfeile Schlachtruf. Aber die Antwort ist zu bequem. In Wahrheit ist es ein Gewirr aus skandalösem Betrug und Regulierungsversagen. Die Unterscheidung ist von größter Bedeutung, will man wirklich Lehren aus dem Fall ziehen. Über den Betrug muss die Justiz urteilen, und sie wird am Ende eine Managergeneration zu Fall gebracht haben. Dabei ist die Automobilindustrie eigentlich nie als besonders gesetzesuntreu angesehen worde,n und man wird auch sagen dürfen, keiner der heute betroffenen Manager hatte sich […]
WeiterlesenRoland Koch im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Klemens Kindermann: Herr Koch, Weihnachten naht, die Einkaufstüten der privaten Verbraucher, sie werden noch einmal gut gefüllt sein. Aber aufs Ganze gesehen trübt sich das Bild doch ein. Wirtschaftsforscher warnen: Die Konjunktur in Deutschland, sie wird bald einen Dämpfer erhalten. Wie sieht man das in der Chefetage eines wichtigen deutschen Unternehmens? Steht die deutsche Wirtschaft vor härteren Zeiten? Roland Koch: Zunächst einmal, denke ich, ist für alle, die in Deutschland leben und arbeiten, ja wichtig, festzustellen, dass wir nach der ganz schweren Krise, nach dem Jahr 2008, uns in diesem Land sehr gut erholt haben. Das können viele andere nicht sagen. Dass das raketenmäßig von 2008 bis endlos immer geradeaus weiter nach oben geht, das wäre nun ja auch bestenfalls immer eine Wunschvorstellung gewesen. Das heißt, wir reden jetzt darüber, ob auf vergleichbar hohem Niveau sich Wachstumskurven abflachen. Wir reden nicht darüber, ob wir in Deutschland jetzt in eine tiefe Rezession fallen. Ich persönlich glaube, dass bei allen Prognosen berücksichtigt werden muss, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch den hohen Anteil industrieller Produktion, den wir uns trotz aller Krisen erhalten konnten, sehr gestiegen ist. Was für mein Unternehmen jedenfalls mit seiner häufigen und […]
WeiterlesenEin Beitrag von Roland Koch, Hessischer Ministerpräsident a.D., in International Journal for Nuclear Power Sicherlich hat es manchen schon zu lange gedauert, bis die Bundesregierung nach den Sommerferien 2010 die Grundannahmen für ihr energiepolitisches Zukunftsszenario öffentlich vorgestellt hat. Verglichen damit ist anschließend die Entscheidung im Bundestag und Bundesrat zur Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke in Deutschland als ein Element der aus dem Energieszenario abgeleiteten zukünftigen energiepolitischen Strategie vergleichsweise schnell über die Bühne gegangen. Damit sind 12 Monate nach Antritt der christlich-liberalen Regierungskoalition in dieser in der Öffentlichkeit so lange und so streitig diskutierten Frage wichtige Fakten geschaffen worden. Diese Entscheidung ist eine logische Konsequenz aus dem Wahlergebnis vom 27. September 2009. All denjenigen, die jetzt wieder zu neuen öffentlichen Protesten aufrufen und sich durchaus auf Meinungsumfragen zugunsten der von ihnen vertretenen Positionen berufen können, muss immer wieder gesagt werden, dass Entscheidungen in der Demokratie durch Wahlergebnisse vorbestimmt werden und nicht durch Meinungsumfragen. Und ganz sicherlich kann bei der Frage der Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke kein einziger Wähler in Deutschland behaupten, er habe nicht genau gewusst, welche programmatischen Erklärungen CDU, CSU und FDP zur Energiepolitik abgegeben haben. Die wieder militanter werdenden Auseinandersetzungen und die Castortransporte haben bereits gezeigt, dass die […]
Weiterlesen Bildung
// Energie
// Finanzen
// Flughafen Frankfurt
// GM
// Interview
// Opel
// Schule
// Steuerpolitik
// Wirtschaft
M | D | M | D | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | ||||
4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 |
18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |
25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 |