Wiesbaden, 1. Dezember. Um zehn Uhr am Freitag, eine Stunde bevor zur Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille geschritten wird, haben sich vor den Kurhaus-Kolonnaden in Wiesbaden gut 200 Demonstranten versammelt. Sie eint der Ärger darüber, dass gleich der frühere Ministerpräsident Roland Koch, CDU, mit der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen geehrt werden wird. Die Medaille gibt es laut Stiftungserlass für Personen, die sich aus dem Geist des einstigen Widerstandskämpfers, Gewerkschafters und SPD-Politikers Wilhelm Leuschner „hervorragende Verdienste um die demokratische Gesellschaft und ihre Einrichtungen erworben haben“. Außerdem für Leute, deren Einsatz „Freiheit, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit“ galt. So jemand wie Koch also? Die Gegner der Vergabe, unter die sich am Freitag etwas verdruckst auch die SPD – sicherheitshalber mit einem fahrbaren Kaffeestand – gemischt hat, haben, grob gesagt, zwei Einwände: Ihnen scheint zum einen das politische Leben Kochs, aus dem ihnen immer als Erstes die Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft einfällt, nicht auszeichnungswürdig. Zum anderen haben sie den jetzigen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU), der nach den Richtlinien allein über die Vergabe der Medaille entscheidet, im Verdacht, er habe seinem alten Freund und strategischen Partner einen weiteren großen Dienst erweisen wollen. Als Koch die Stufen zu den Kolonnaden hochgeht, erschallen abermals Rufe, er solle […]
Weiterlesen€uro: Herr Koch, im November hat die Europäische Zentralbank den Leitzins für die Eurozone auf rekordtiefe 0,25 Prozent gesenkt. Seither stiegen deutsche Aktien auf immer neue Höchststände – auch die von Bilfinger. Sie dürften ein glücklicher Chef sein, oder? Roland Koch: Langsam, bitte! Für mein Wohlbefinden braucht es mehr als steigende Bilfinger-Aktien. Natürlich freue ich mich darüber, weil die Kursentwicklung zeigt, dass die Börse unsere Entwicklung goutiert. Allerdings frage ich mich, ob der Gesamtmarkt sich noch an der Realwirtschaft orientiert. Und was meinen Sie? Ich habe da meine Sorgen. Wenn ich sinngemäß lese, dass es gut wäre, wenn die Arbeitslosenzahlen in den USA hoch blieben, weil dann wiederum die US-Notenbank bei ihrer extremen Gelddruck-Strategie bliebe, läuft doch einiges in eine unvernünftige Richtung. Börsianer freuen sich halt, wenn die Notenbanken weiter die Konjunktur ankurbeln. Spekulation auf schlechte Umstände liegt mir nicht. Ich freue mich nach wie vor nur über gute Arbeitsmarktdaten. Wie meinen Sie das konkret, wenn Sie sagen, dass einiges in eine unvernünftige Richtung läuft? Die US-Notenbank und die EZB sind mit ihrer Geldpolitik derart dominierende Faktoren an den Börsen geworden, dass die Aktienkurse irrational abstürzen könnten, sollten sie – vernünftigerweise – irgendwann für weniger billiges Geld an den Märkten sorgen. […]
WeiterlesenRoland Koch im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Klemens Kindermann: Herr Koch, Weihnachten naht, die Einkaufstüten der privaten Verbraucher, sie werden noch einmal gut gefüllt sein. Aber aufs Ganze gesehen trübt sich das Bild doch ein. Wirtschaftsforscher warnen: Die Konjunktur in Deutschland, sie wird bald einen Dämpfer erhalten. Wie sieht man das in der Chefetage eines wichtigen deutschen Unternehmens? Steht die deutsche Wirtschaft vor härteren Zeiten? Roland Koch: Zunächst einmal, denke ich, ist für alle, die in Deutschland leben und arbeiten, ja wichtig, festzustellen, dass wir nach der ganz schweren Krise, nach dem Jahr 2008, uns in diesem Land sehr gut erholt haben. Das können viele andere nicht sagen. Dass das raketenmäßig von 2008 bis endlos immer geradeaus weiter nach oben geht, das wäre nun ja auch bestenfalls immer eine Wunschvorstellung gewesen. Das heißt, wir reden jetzt darüber, ob auf vergleichbar hohem Niveau sich Wachstumskurven abflachen. Wir reden nicht darüber, ob wir in Deutschland jetzt in eine tiefe Rezession fallen. Ich persönlich glaube, dass bei allen Prognosen berücksichtigt werden muss, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch den hohen Anteil industrieller Produktion, den wir uns trotz aller Krisen erhalten konnten, sehr gestiegen ist. Was für mein Unternehmen jedenfalls mit seiner häufigen und […]
WeiterlesenWirtschaRoland Koch im FAZ-Interview Herr Koch, Sie wirken entspannter als früher. Ist eine Last von Ihnen abgefallen, seit Sie nicht mehr Ministerpräsident sind? Nein, mir hat das Tragen dieser Verantwortung ja wirklich Spaß gemacht – insofern musste keine Last von mir abfallen. Dennoch hat sich aber eines sehr geändert; ich arbeite noch immer sehr viel, aber das Wochenende bietet mit jetzt doch eine ganz andere Chance auf Entspannung, als das in der Politik der Fall war. Auch der Umstand, dass in der Politik häufig ein Anruf – und potentiell eigentlich in jeder Sekunde des Tages – eine oft weitreichende, schnelle Entscheidung nötig macht, kommt im unternehmerischen Leben viel seltener vor. Die ständige und unmittelbare Verfügbarkeit von führenden Politikern zählt zu den in der Öffentlichkeit sehr unterschätzten Lasten der Politik. Gibt es eigentlich viele Menschen, die Ihnen zum Ablegen solcher Lasten, zum Ausstieg aus der Politik gratulieren? Leider treffe ich relativ viele Menschen, die sagen: „Da haben Sie aber recht, dass Sie jetzt endlich mal etwas anderes machen.“ Und dies mit einem Unterton sagen, der andeutet: Wie kann man so etwas eigentlich so lange machen, wie kann man sich das antun, diese Prostitution gegenüber den Journalisten, diesen Arbeitsdruck? Diesen Menschen möchte […]
WeiterlesenRoland Koch in der Frankfurter Allgemeine Zeitung über die Bedeutung des Flughafens für die Zukunft der Region und die Lasten des Fortschritts. Frankfurter Allgemeine Zeitung: In einer Woche geht die neue Landebahn am Frankfurter Flughafen in Betrieb. Wie hoch ist Ihr Anteil daran? Roland Koch: Der über ein Jahrzehnt gehende gesellschaftliche und politische Prozess, der dazu geführt hat, dass ein solch großes Projekt mit breiter öffentlicher Beteiligung, aber ohne Eskalation in der Region vollendet wurde, ist durchaus auch von mir wesentlich mitgestaltet worden. FAZ: Wobei den Beschluss, zunächst über eine Mediation sich der lange tabuisierten Frage eines weiteren Ausbaus zu stellen, noch die rot-grüne Landesregierung unter Hans Eichel gefasst hat. Koch: Dass die Initiative zur Diskussion über eine Flughafenerweiterung nach dem Vorstoß von Lufthansa-Chef Weber seinerzeit noch von meinem Amtsvorgänger gestartet worden ist, soll überhaupt nicht vergessen werden. Allerdings lassen mich die Geschehnisse, die gerade in diesen Tagen sowohl beim gescheiterten Versuch einer rot-grünen Regierungsbildung in Berlin, aber auch bei Grün-Rot in Baden-Württemberg mit Blick auf wichtige Infrastrukturprojekte geboten werden, nach wie vor glauben, dass Hans Eichel bei allem guten Willen nicht die Möglichkeit gehabt hätte, nach einer gewonnenen Landtagswahl 1999 tatsächlich den Prozess der Flughafenerweiterung in einer rot-grünen Regierungskonstellation […]
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