Ministerpräsident besucht hessische Tsunami-Hilfsprojekte in Südostindien
Koch: „Hessische Spendengelder sind gut angelegt“
Fünf Jahre nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean hat der Hessische Ministerpräsident Roland Koch mehrere Fischerdörfer im südostindischen Bundesstaat Tamil Nadu besucht, in die seinerzeit in Zusammenarbeit mit der Karl-Kübel-Stiftung aus Bensheim 1,6 Mio Euro Spendengelder aus der Aktion „Hessen hilft den Flutopfern“ geflossen waren. „Es ist beeindruckend, überzeugend und ermutigend, was durch diese Hilfe zur Selbsthilfe entstanden ist, die Gelder sind sehr sinnvoll genutzt worden und wirken ausgesprochen nachhaltig“, war Koch außerordentlich angetan.
Vor fünf Jahren waren in den fünf Orten am Indischen Ozean fast alle Häuser zerstört oder beschädigt worden, Zeltstädte, Ruinen und kaputte Boote prägten die Landschaft. Zahlreiche Tote wurden beklagt. Koch hatte sich damals bewusst entschieden, eine sehr konkrete Hilfsaktion in Verbindung mit der südhessischen Stiftung zu initiieren, die seit mehr als 30 Jahren Entwicklungshilfeprojekte mit regionalen Trägern in Indien steuert und mit Land und Leuten vertraut ist. Viele Privatleute spendeten, Vereine und Schulen stellten sehr vielfältige Aktionen in den Dienst von „Hessen hilft den Flutopfern“. „Heute kann ich dankbar feststellen, dass die Spenden wirklich vor Ort angekommen sind und bis heute gute Wirkung zeigen“, betonte der Ministerpräsident in Paramankeni, rund 120km südlich von Chennai, dem früheren Madras.
Kurzfristig waren seinerzeit mit den Mitteln aus der vom Land, den hessischen Zeitungsverlagen und Radio FFH getragenen Aktion nach dem Seebeben am 26. Dezember 2004 Notunterkünfte bereit und Nahrung und Kleidung zur Verfügung gestellt worden. Im Rahmen des Wiederaufbaus flossen die gesammelten Gelder danach in den Bau von Häusern, Brunnen, Kindergarten, Gemeinschaftszentren und Abendschulen gebaut, mit den durch „Hessen hilft“. Außerdem konnten rund 190 Boote nebst Netzen und Außenbordmotoren angeschafft werden, so dass die Einheimischen sich wieder ihren Lebensunterhalt als Fischer verdienen können: „Die Hilfe war sehr konkret, sie wirkt bis heute – und hat sehr zur Stabilität in den Dörfern beigetragen. Und die Menschen verbinden diese praktizierte Nächstenliebe auf herzlichste Weise mit Hessen, mit Deutschland“, so Koch.
Die Bevölkerung bereitete der hessischen Delegation nach Landessitte einen überaus herzlichen Empfang. Koch und die ihn begleitenden Parlamentarier wurden mit fröhlicher Musik, Blumen und Tüchern willkommen geheißen, bevor sie sich einen umfassenden Überblick des Wiederaufbaus verschaffen konnten.
Südostindien ist die erste Station des Regierungschefs auf seiner Asienreise, die ihn danach nach Singapur und Japan führen wird. Ab Singapur wird Koch von einer 40-köpfigen Wirtschafts- und Finanzdelegation begleitet. Der Ministerpräsident will in Asien mithelfen, Türen für hessische Unternehmen zu öffnen, zudem stehen jeweils Gespräche mit der politischen Führung beider Länder auf dem Programm.