Der Hessische Ministerpräsident Roland Koch ist am Freitagmorgen mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft nach Asien aufgebrochen.
Im Mittelpunkt der Reise, die ihn zunächst nach Singapur und dann in Japan (Tokio und Osaka) führt, stehen politische und wirtschaftliche Gespräche. Auf der Hinreise wird die politische Delegation darüber hinaus der Region südlich der indischen Stadt Chennai einen Kurzbesuch abstatten. Auf dieses Gebiet konzentrierte sich die Aktion „Hessen hilft den Flutopfern“ nach der Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004.
Koch: „Wir wollen nach fünf Jahren schauen, wie sich das Konzept der Hilfen in der betroffenen Region entwickelt hat.“ Es seien „neue Dörfer entstanden, die Schulen und Gemeinschafteinrichtungen enthalten und die mit dem hessischen Geld in einen Zustand versetzt worden sind, dass bei all dem Leid und all den Opfern, die der Tsunami mit sich gebracht hat, ein zukünftiges Leben in diesen Gemeinschaften dort wieder möglich ist. Ich bin sehr sicher, dass die Karl-Kübel-Stiftung, die unser Projektpartner in der Region war, dort Gutes geleistet hat.“
Gut 30 Wirtschaftsvertreter umfasst die Delegation, die den Ministerpräsident in Japan und Singapur begeleitet. Neben politischen Gesprächen mit Regierungsvertretern werden Tokio und Singapur als wichtige Finanzplätze im Fokus stehen. Koch sieht seine Aufgabe als Türöffner für hessische Unternehmen und will gleichsam für Investitionen am Finanz- und Wirtschaftsstandort Frankfurt/Rhein-Main werben. „Wir sind ein Platz, der davon lebt, dass von uns aus die europäischen Märkte gut zu erreichen und zu erschließen sind“, so Koch. Hessens wirtschaftliche Stärke beruhe ganz entscheidend auf seiner Internationalität und den hervorragenden Verbindungen in alle Welt.
Japan ist nach wie vor die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Als eine der technologisch führenden Nationen besitzt Japan eine hohe Innovationskraft, die politischen Beziehungen zwischen Hessen und dem Kaiserreich sind freundschaftlich und haben eine lange Tradition. Die Rhein-Main-Region hat sich zu einem Ballungszentrum japanischer Unternehmen entwickelt und beheimatet etwa 4.000 japanische Staatsbürger und rund 200 Unternehmen.
Der Stadtstaat Singapur ist ein hochindustrialisiertes Land, dessen Hafen und Flughafen zu den weltweit größten Umschlagplätzen im internationalen Waren- und Personenverkehr gehören. Als Drehscheibe Südostasiens fällt Singapur eine Zentralfunktion zu. Für den Ausbau der Beziehungen zu Hessen besteht großes Potenzial.