Die Ministerpräsidenten mit Opel-Standorten haben General Motors (GM) aufgefordert, die Vertragsverhandlungen mit Magna unverzüglich zu einem Abschluss zu bringen
„Wir haben zur Kenntnis genommen, dass GM den Bieterprozess noch einmal eröffnet hat, kommen aber auch nach erneuter Prüfung zudem Ergebnis, dass Magna der bevorzugte Bieter bleibt“, sagte Hessens Ministerpräsident Roland Koch dem „Handelsblatt“ (Ausgabe vom Donnerstag, 23. Juli 2009).
Die Regierungschefs bevorzugten Magna unter anderem, weil der kanadisch-österreichische Zulieferer es Opel ermögliche, ein eigenes Gesicht für Europa zu entwickeln, so Koch und fügte hinzu: „Wir bitten GM, den Wettbewerb der Bieter jetzt zu beenden, denn einen solchen Dauerwettbewerb verträgt Opel nicht endlos. Wir erwarten einen Abschluss der Verhandlungen mit Magna.“
Koch betonte, dass die Ministerpräsidenten, die die Konzepte am Mittwochvormittag in einer Telefonkonferenz verglichen haben, in zwei wichtigen Punkten Nachbesserungen verlangen. Eine müsse Magna erfüllen, die andere GM. „Magna muss deutlicher als in seinem derzeitigen Angebot sicherstellen, dass außer an die GM-Europa-Fabrik in St. Petersburg kein Geld aus dem GM Europa-Verbund nach Russland fließt“, sagte Koch dem „Handelsblatt“. Die Gelder der deutschen Steuerzahler müssten in Europa verbleiben und dürften nicht nach Russland, China oder in die USA fließen.
Zur Forderung an GM sagte Koch: „GM muss vertraglich zusichern, dass GM Europa künftig auch eigenständig Produkte in Europa entwickeln kann, ohne dass dann Strafgebühren an GM in den USA fällig werden.“ Nach der bislang geltenden Regelung müssten die einstigen europäische Töchter Strafen zahlen, würde es in Europa einen in Europa entwickelten Motor statt ein Modell aus den USA in ein Auto einbauen. Das dürfe künftig nicht so sein, forderte Koch: „Zu einer weitestmöglichen Trennung gehört, dass komplett eigenständige Entwicklungen in Europa möglich sein müssen.“ Das spreche im Grundsatz allerdings nicht gegen eine weitere Zusammenarbeit mit GM.