Koch unterstützt Forderung nach einem Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin
„Schuld und Leid dürfen nicht gegeneinander aufgerechnet werden“
Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat die Forderung des Bundes der Vertriebenen nach einem Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin unterstützt. Auf dem zentralen Festakt zum Tag der Heimat in Berlin sagte der CDU-Politiker, dass der Vertreibung von Millionen Deutschen ebenso gedacht werden müsse wie den Verbrechen der Nationalsozialisten.
Koch: „Es gehören beide Dinge auf den Tisch.“ Schuld und Leid dürften nicht gegeneinander aufgerechnet werden.
Koch warnte Polen davor, die Aktivitäten der Vertriebenenorganisation Preußische Treuhand überzubewerten. In Polen gebe es Menschen, „die glauben, dass im Wesentlichen die Bundesrepublik Deutschland von der Preußischen Treuhand regiert wird“. Die Organisation werde jedoch in Deutschland kaum wahrgenommen.
Im vergangenen Jahr hatte die Preußische Treuhand Polen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte auf Entschädigung für verlorenes Eigentum in den ehemaligen deutschen Ostgebieten verklagt. Der Bund der Vertriebenen sowie die Bundesregierung haben sich mehrfach deutlich von dem Vorgehen distanziert.