Koch vereinbart engere Zusammenarbeit mit Gouverneur des Bundesstaates und mit dem Oberbürgermeister von Sao Paulo
Nutzen für beide Seiten durch Kooperationen in Umwelt- und Informationstechnologie sowie Verkehrsmanagement
Der Hessische Ministerpräsident Roland Koch hat sich mit dem Gouverneur des Bundesstaates Sao Paulo, Jose Serra, und dem Oberbürgermeister der Stadt, Gilberto Kassab, auf eine engere Zusammenarbeit verständigt.
Koch: „Wir sehen vor allem auf den Feldern der Umwelttechnologie, des Verkehrsmanagements und der Informationstechnologie große Potenziale einer Zusammenarbeit, die beiden Seiten nutzt.“
Während große Betriebe zumeist ihrer eignen Wege gehen könnten, zeige sich, dass eine ‚politische Reise’ gerade für die zahlreichen Mittelständler geeignet sei, den Weg zum Erfolg im Ausland zu bahnen.
„Ministerpräsident Koch betätigt sich für die hessische Wirtschaft ganz bewusst als Türöffner – die Firmenvertreter lernen dabei nicht nur potenzielle Partner in Brasilien kennen, sondern erfahren zugleich etwas über die politischen Rahmenbedingungen“, erläuterte der Sprecher der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Dirk Metz. Bereits in den ersten Tagen der Reise hätten viele Firmenvertreter erfolgreiche Kontakte geknüpft.
Mit Serra und seiner Regierung will der Hessische Ministerpräsident eine Kooperation bei der Bioenergie erreichen. Koch formulierte als Ziel, dass die hessischen Bauern mehr als die Hälfte ihres Einkommens aus der Energiegewinnung durch Biogas erzielen sollen. Die Brasilianer sind sehr erfolgreich dabei, Bioethanol aus Zuckerrohr zu gewinnen und dem Automobiltreibstoff beizumischen bzw. sogar Pkws ausschließlich mit Ethanol zu betreiben. Universitäten aus beiden Staaten sollen in diese Zusammenarbeit mit eingebunden werden.
Vor 300 Unternehmensvertretern rührte Koch in der Auslandshandelskammer die Werbetrommel für den Standort Hessen. „Keine Region in Europa verfügt über ein so dichtes Wissenschaftsnetzwerk wie die Großregion Rhein-Main mit sieben Universitäten und zwölf Fachhochschulen – weder London noch Paris“, betonte der Ministerpräsident und fügte hinzu: „ An Hessen führt kein Weg vorbei, wenn Sie in Deutschland oder Europa aktiv werden wollen. Es ist ein Topstandort für wirtschaftliche Aktivitäten.“
Nach Rio de Janeiro war Sao Paulo, das Wirtschafts- und Finanzzentrum Brasiliens, die zweite Station auf der einwöchigen Delegationsreise nach Brasilien und Chile.