Koch: „Das ist ein guter Tag für Hessen“
Fraport und Ticona einigen sich: Wichtige Hürde für den Flughafenausbau unter Moderation von Ministerpräsident Koch ausgeräumt
Im Verfahren um den Ausbau des Frankfurter Flughafens konnte eine entscheidende Hürde genommen werden. Damit die neue Landebahn gebaut werden kann, wird das in Flughafennähe liegende Chemiewerk Ticona an einen anderen Standort weichen.
Dies teilten der Vorstandsvorsitzende des Flughafenbetreibers Fraport, Dr. Wilhelm Bender, und der Vorstandsvorsitzende der Ticona-Muttergesellschaft Celanese, Dr. Andreas Pohlmann, heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Hessischen Ministerpräsident Roland Koch und Finanzminister Karlheinz Weimar in Wiesbaden mit.
„Für den dringend notwendigen Ausbau des Frankfurter Flughafens wird mit dem heutigen Tag an einem ganz entscheidenden Punkt Klarheit geschafft“, begrüßte Ministerpräsident Koch die Entscheidung.
Bis 2011 wird Fraport an den Chemiekonzern in mehreren Schritten 650 Millionen Euro bezahlen. Fraport-Chef Bender sieht damit das wichtigste Ausbauhindernis aus dem Weg geräumt. „Dies ist ein guter Tag für Hessen“, betonte Koch, der zusammen mit Finanzminister Weimar zwischen Fraport und Ticona vermittelt hatte. Für einen jahrelangen Rechtsstreit habe der Flughafen keine Zeit.
Nach Worten Benders kann die neue Landebahn im Nordwesten 2011 genutzt werden. Celanese-Vorstandschef Andreas Pohlmann teilte indes mit, dass Ticona an einem anderen Ort in Deutschland neu errichtet werde. Die Standortentscheidung werde im Laufe des nächsten Jahres fallen, dabei werde auch der Industriepark Höchst in Frankfurts Westen geprüft. Mit der Einigung nehme Celanese auch seine laufenden Klagen gegen den Ausbau zurück.
Ticona-Mitarbeiter, die nicht am neuen Standort arbeiten wollen, sollen von einer Beschäftigungsgesellschaft der Fraport und des Landes übernommen werden. Ziel ist die Übernahme bei Fraport. Kein Mitarbeiter solle, ohne dass es dafür in seiner Person liegende, arbeitsrechtlich relevante Gründe gibt, nicht übernommen werden, so Bender.
Ministerpräsident Koch zeigte sich erfreut darüber, „dass eine Lösung gefunden worden ist, die der Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ticona Rechnung trägt und ihnen neue berufliche Perspektiven eröffnet“.